Training in der Stadt

Letzte Woche haben Andrea und ich eine Ausflug nach Wiesbaden gemacht. Ein Stadtbummel, dachte ich zumindest. Da gibt es jedes Mal so viel zu entdecken, überall haben meine Artgenossen Duftmarken hinterlassen. Ganze Geschichten erzählt mir das, wenn ich lang genug daran schnüffeln darf.  Einfach toll! Bislang war allerdings nicht viel los, in der Stadt. Fast alle Geschäfte hatten zu, oder man musst sich anmelden, um reinzukommen. Die Fußgängerzone in Bad Homburg war meistens menschenleer. Autos gab es aber noch viele . Deshalb haben Andrea und ich immer „Aufpassen am Straßenrand“ geübt. „Vorsicht Auto“, sagte Andrea dann immer, und nahm mich ganz kurz, damit ich nicht doch einen unbedachten Schritt mache. Ich weiß, dass diese Ungetüme auf vier Rädern stärker sind als ich, aber manchmal vergesse ich das auch.

Als wir nach Wiesbaden kamen, habe ich gestaunt. So viele Menschen waren unterwegs. Sie saßen draußen in den Cafés oder bummelten durch die Läden, wo plötzlich alle Türen sperrangelweit weit offen standen. Es war mir fast ein wenig unheimlich, denn so ein Gewusel habe ich noch nie erlebt. Zum Glück war Andrea an meiner Seite und hat auf mich aufgepasst, denn sie hat gespürt, dass ich nervös war. Sie war es, glaube ich, aber  auch. Und dann, mitten in dem ganzen Durcheinander trafen wir auf meine zweibeinigen und vierpfotigen VITA-Kollegen. Auch für sie war dieses Getümmel wohl neu und alle waren genauso unruhig wie ich.  Das hat mich ein wenig getröstet.

Aber dann stand plötzlich auch Tatjana vor uns und schwuppdiwupp war Schluss mit lustig. Stadttraining war angesagt, und das bedeutet größte Disziplin.

Sie hat den Teams erklärt, dass die ganze Aufregung bei uns jungen Hunden normal ist. „Sie haben die Welt ja nur im Lockdown erlebt“, erklärte sie. Das Wort kenne ich zwar nicht, aber es hat wohl etwas mit den geschlossenen Türen zu tun....

In den nächsten anderthalb Stunden gab Tatjana Andrea jede Menge Tipps. „Das wichtigste sind klare Anweisungen“ sagte sie immer wieder. Und damit hat sie recht. Manchmal weiß ich nicht so ganz genau, was Andrea von mir will, und dann gibt es Missverständnisse zwischen uns. Mit Tatjana passiert uns Hunden das nicht, weil sie ganz genau weiß, wie sie mit uns reden muss. Und sie hat mich und Andrea immer wieder gelobt, wenn wir etwas richtig gemacht haben. Deshalb habe ich mich so langsam beruhigt und wurde etwas selbstbewusster. Wir haben auch ein paar Geschäfte besucht. Ich dufte sogar mit rein, sollte mich aber ruhig und artig verhalten, obwohl es soviel Neues zu entdecken gab. Aber dafür bleibt ja noch genug Zeit.

Viele haben mich gestreichelt und Andrea mit Fragen gelöchert, weil ich ja so ein hübscher Hund bin und mein VITA-Deckchen mit der Aufschrift „bin in Ausbildung“ trug. Andrea hat allen geduldig Auskunft gegeben und von VITA erzählt. Ein bisschen berühmt sind wir ja schon, VITA und ich.

Ich habe mir beim Stadttraining große Mühe gegeben, und – so flüsterte mir Andrea am Ende ins Ohr - allles gaaaanz prima gemacht. Dieser Samstagvormittag war wirklich ein Erlebnis. Meine Welt ist so schön, bunt und aufregend. Aber seht selbst...

Eure, mittlerweile deutlich „stadtfestere“
Audrey    
 

Audrey in der Stadt

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